Petrochemie-Investitionen: Was du wissen musst

Erfahre, was Petrochemie ist, warum sie wichtig ist, welche Anlageformen es gibt und wie du die besten Investitionsmöglichkeiten findest.

1. Petrochemie-Investitionen: Was du wissen musst
   1. Was ist Petrochemie?
   2. Warum ist Petrochemie wichtig?
   3. Welche Anlageformen gibt es?
      1. Aktien
         1. Beispiele für Aktien
      2. ETFs
         1. Beispiele für ETFs
      3. Anleihen
         1. Beispiele für Anleihen

Was ist Petrochemie?

Petrochemie ist die Herstellung von chemischen Produkten aus Rohöl oder Erdgas. Sie ist eine der wichtigsten Branchen der Welt, die viele Bereiche unseres Lebens beeinflusst, wie Kunststoffe, Düngemittel, Medikamente, Kleidung, Kosmetik und vieles mehr. Petrochemie ist auch ein wichtiger Faktor für die Energiewende, da sie alternative Kraftstoffe und biobasierte Materialien entwickelt.

Warum ist Petrochemie wichtig?

Petrochemie ist wichtig, weil sie eine große Rolle für die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft spielt. Petrochemie-Produkte sind in vielen Industrien und Sektoren unverzichtbar, wie zum Beispiel in der Automobil-, Bau-, Landwirtschafts- und Gesundheitsbranche. Petrochemie trägt auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen, Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit bei. Außerdem unterstützt Petrochemie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen.

Welche Anlageformen gibt es?

Wenn du in Petrochemie investieren möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten, je nach deinem Risikoprofil, deinem Anlagehorizont und deinem Interesse an bestimmten Segmenten oder Regionen. In diesem Abschnitt stellen wir dir einige der gängigsten Anlageformen vor, beschreiben ihre Vor- und Nachteile und nennen dir einige Beispiele von Unternehmen oder Fonds, die du in Betracht ziehen kannst.

Aktien

Eine der einfachsten und beliebtesten Anlageformen ist der Kauf von Aktien von Petrochemie-Unternehmen. Damit wirst du zum Miteigentümer des Unternehmens und profitierst von dessen Gewinnen und Wachstum. Du kannst auch Dividenden erhalten, die regelmäßige Ausschüttungen an die Aktionäre sind. Der Vorteil von Aktien ist, dass du direkt an der Entwicklung eines bestimmten Unternehmens teilhaben kannst, das du für vielversprechend hältst. Der Nachteil ist, dass du dich auch dem Risiko von Kursschwankungen, Konkurrenzdruck, Umwelt- und Regulierungsauflagen aussetzt. Außerdem musst du dich gut informieren, um die richtigen Aktien auszuwählen und zu bewerten.

Beispiele für Aktien

Es gibt viele Petrochemie-Unternehmen, die an verschiedenen Börsen gehandelt werden. Einige der bekanntesten sind:

• BASF: Der größte Chemiekonzern der Welt mit Sitz in Deutschland. Er produziert eine breite Palette von Petrochemie-Produkten, wie zum Beispiel Kunststoffe, Farben, Lacke, Klebstoffe, Pflanzenschutzmittel und Pharmazeutika. Die BASF-Aktie ist im DAX gelistet und hat eine Marktkapitalisierung von etwa 65 Milliarden Euro (Stand: März 2024).
• Dow: Ein US-amerikanischer Chemieriese, der vor allem für seine Kunststoffe bekannt ist. Er fusionierte 2017 mit dem Konkurrenten DuPont und spaltete sich 2019 wieder in drei unabhängige Unternehmen auf: Dow, DuPont und Corteva. Die Dow-Aktie ist im Dow Jones Industrial Average enthalten und hat eine Marktkapitalisierung von etwa 40 Milliarden US-Dollar (Stand: März 2024).
• SABIC: Ein saudi-arabischer Petrochemie-Konzern, der zu 70 % dem saudischen Staat gehört. Er ist der viertgrößte Petrochemie-Hersteller der Welt und produziert unter anderem Ethylen, Propylen, Polyethylen, Polypropylen, Düngemittel und Metalle. Die SABIC-Aktie ist an der Saudi Stock Exchange notiert und hat eine Marktkapitalisierung von etwa 90 Milliarden US-Dollar (Stand: März 2024).

ETFs

Eine andere Möglichkeit, in Petrochemie zu investieren, ist der Kauf von Exchange Traded Funds (ETFs). Das sind Fonds, die einen bestimmten Index oder eine bestimmte Branche nachbilden und an der Börse gehandelt werden. Der Vorteil von ETFs ist, dass du mit einem einzigen Kauf Zugang zu einem breiten Portfolio von Petrochemie-Aktien erhältst, ohne dich um die Einzelauswahl kümmern zu müssen. Der Nachteil ist, dass du auch die Gebühren des Fondsmanagers bezahlen musst und dass du dich dem Marktrisiko aussetzt, das heißt, dass der Wert des Fonds von der allgemeinen Marktentwicklung abhängt.

Beispiele für ETFs

Es gibt einige ETFs, die sich auf die Petrochemie-Branche spezialisieren oder einen hohen Anteil an Petrochemie-Aktien haben. Einige der beliebtesten sind:

• Lyxor STOXX Europe 600 Chemicals UCITS ETF: Dieser ETF bildet den STOXX Europe 600 Chemicals Index nach, der die Performance von 22 europäischen Chemieunternehmen misst, darunter BASF, Bayer, Linde und Akzo Nobel. Der ETF hat ein Fondsvolumen von etwa 150 Millionen Euro (Stand: März 2024) und eine Gesamtkostenquote von 0,3 % pro Jahr.
• iShares U.S. Basic Materials ETF: Dieser ETF bildet den Dow Jones U.S. Basic Materials Index nach, der die Performance von 51 US-amerikanischen Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Metalle, Bergbau, Papier und Bau misst, darunter Dow, DuPont, LyondellBasell und Air Products. Der ETF hat ein Fondsvolumen von etwa 1,2 Milliarden US-Dollar (Stand: März 2024) und eine Gesamtkostenquote von 0,42 % pro Jahr.
• SPDR S&P Emerging Markets Materials & Resources ETF: Dieser ETF bildet den S&P Emerging Markets Materials and Resources Index nach, der die Performance von 30 Unternehmen aus Schwellenländern aus den Bereichen Materialien und Rohstoffe misst, darunter SABIC, Reliance Industries, Petrobras und Vale. Der ETF hat ein Fondsvolumen von etwa 50 Millionen US-Dollar (Stand: März 2024) und eine Gesamtkostenquote von 0,65 % pro Jahr.

Werbung – Buch zum Thema

Anleihen

Eine weitere Anlageform, die du in Betracht ziehen kannst, ist der Kauf von Anleihen von Petrochemie-Unternehmen. Das sind Schuldverschreibungen, die dir einen festen Zinssatz und eine feste Laufzeit garantieren. Der Vorteil von Anleihen ist, dass du eine regelmäßige und sichere Rendite erhältst, die unabhängig von der Aktienkursentwicklung ist. Der Nachteil ist, dass du dich dem Kreditrisiko aussetzt, das heißt, dass das Unternehmen, das die Anleihe ausgibt, zahlungsunfähig werden könnte. Außerdem sind die Zinsen von Anleihen in der Regel niedriger als die Dividenden von Aktien.

Beispiele für Anleihen

Es gibt viele Anleihen, die von Petrochemie-Unternehmen ausgegeben werden, mit unterschiedlichen Laufzeiten, Zinssätzen und Ratings. Einige der bekanntesten sind:

• BASF SE 0,75 % 2024: Diese Anleihe wurde 2019 von BASF mit einem Volumen von 750 Millionen Euro ausgegeben und hat eine Laufzeit bis 2024. Sie zahlt einen jährlichen Zinssatz von 0,75 % und hat ein Rating von A+ von Standard & Poor’s und A1 von Moody’s.
• Dow Inc. 4,125 % 2030: Diese Anleihe wurde 2020 von Dow mit einem Volumen von 2 Milliarden US-Dollar ausgegeben und hat eine Laufzeit bis 2030. Sie zahlt einen jährlichen Zinssatz von 4,125 % und hat ein Rating von BBB von Standard & Poor’s und Baa2 von Moody’s

Wie du siehst, gibt es einige Möglichkeiten an dieser globalen und weiterhin sehr wichtigen Branche zu partizipieren. Egal, ob Aktien, ETFs oder Anleihen großer Petrochemie-Unternehmen, entscheide dich stets für die Option, die am besten zu deiner Anlagestrategie passt. Des Weiteren solltest du dich vorab eingehend mit der Branche und den Unternehmen beschäftigen.