Rivian Automotive, Inc. (NASDAQ: RIVN) hat am 20. Februar 2025 nach Börsenschluss seine finanziellen Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht. Der Elektrofahrzeughersteller meldete einen bedeutenden Meilenstein: einen Bruttogewinn von 170 Millionen US-Dollar im vierten Quartal – ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Bruttoverlust von 606 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies markiert den ersten positiven Bruttogewinn in der Unternehmensgeschichte und zeigt Fortschritte in Richtung finanzieller Stabilität.
Finanzielle Highlights
Rivian erzielte im vierten Quartal 2024 einen Umsatz von 1,73 Milliarden US-Dollar, der die Erwartungen der Analysten von etwa 1,4 Milliarden US-Dollar deutlich übertraf. Der bereinigte Verlust pro Aktie lag bei -0,46 US-Dollar, besser als die prognostizierten -0,65 US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2024 lieferte Rivian 51.579 Fahrzeuge aus, darunter 14.183 im vierten Quartal, während die Produktion bei 12.727 Fahrzeugen im Q4 lag. Der positive Bruttogewinn wurde laut Unternehmen durch Verbesserungen bei variablen Kosten, höheren Umsätzen pro geliefertem Fahrzeug und optimierten Fixkosten erreicht.
Produktion und Ausblick
Trotz des finanziellen Fortschritts steht Rivian vor Herausforderungen. Für 2025 prognostiziert das Unternehmen eine Auslieferung von 46.000 bis 51.000 Fahrzeugen – ein potenzieller Rückgang im Vergleich zu 2024. Dieser vorsichtigere Ausblick wird auf eine schwächere Nachfrage nach hochpreisigen Elektro-Pickups und SUVs zurückgeführt, beeinflusst durch externe Faktoren wie Änderungen in der Regierungspolitik und ein schwieriges Marktumfeld. Rivian betonte, dass diese Prognose auch mögliche Anpassungen bei Anreizen, Regulierungen und Zollstrukturen berücksichtigt.
Das Unternehmen erwartet für 2025 einen „bescheidenen“ Bruttogewinn, gestützt auf die langfristigen Vorteile der aktuellen Kostensenkungsmaßnahmen. Rivian verfügt derzeit über eine Liquidität von etwa 10,468 Milliarden US-Dollar, einschließlich Barmitteln und einer revolvierenden Kreditlinie. Zusätzlich plant Rivian, Mittel aus einem 5,8-Milliarden-Dollar-Joint-Venture mit Volkswagen sowie einem potenziellen 6,6-Milliarden-Dollar-Darlehen des US-Energieministeriums (DOE) zu nutzen, vorbehaltlich bestimmter Bedingungen und Meilensteine.
Strategische Fortschritte
Ein zentraler Fokus liegt auf der Einführung des R2-Modells, eines midsize SUVs mit einem Startpreis von etwa 45.000 US-Dollar, dessen Produktion 2026 beginnen soll. Dieses Fahrzeug soll Rivian in direkteren Wettbewerb mit Tesla und anderen Automobilherstellern bringen und das Wachstum ankurbeln. Zudem hat Rivian im Rahmen seiner Partnerschaft mit Amazon über eine Milliarde Pakete mit Elektro-Lieferwagen ausgeliefert – ein Zeichen für die Stärke dieser Kooperation.
Marktreaktion und Zukunftsperspektiven
Die Aktie von Rivian reagierte positiv auf die Nachricht vom ersten Bruttogewinn, obwohl die vorsichtige Prognose für 2025 gemischte Reaktionen hervorrief. Mittlerweile war sie jedoch nach Eröffnung der europäischen und asiatischen Börsen ins Rote gedreht. Analysten sehen in den Ergebnissen ein Zeichen dafür, dass Rivian auf dem Weg ist, seine Kostenstruktur zu optimieren, während es gleichzeitig mit einem sich wandelnden Markt für Elektrofahrzeuge konfrontiert ist.
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Rivian-CEO RJ Scaringe kommentierte: „Wir sind begeistert über die Fortschritte bei unseren Kernzielen. Die R2-Plattform und unsere Partnerschaft mit Volkswagen werden entscheidend für unser Wachstum sein.“
Rivian steht an einem Wendepunkt: Während der erste positive Bruttogewinn Hoffnung macht, bleibt die Fähigkeit des Unternehmens, in einem wettbewerbsintensiven und unsicheren Markt zu skalieren, eine zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre.
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