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BMW-Gewinn bricht 2024 massiv ein

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Der deutsche Premium-Automobilhersteller BMW hat im Geschäftsjahr 2024 einen dramatischen Gewinneinbruch verzeichnet.

Der Nettogewinn des Unternehmens fiel um 36,9 Prozent auf 7,68 Milliarden Euro, verglichen mit 12,17 Milliarden Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang spiegelt die erheblichen Herausforderungen wider, mit denen der Konzern in einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert ist, insbesondere durch eine nachlassende Nachfrage in China und gestiegene Kosten für Forschung und Entwicklung.

Schwache Verkäufe in China als Hauptursache

Ein zentraler Faktor für den Gewinnrückgang ist die gedämpfte Nachfrage auf dem chinesischen Markt, der lange Zeit als Wachstumsmotor für BMW galt. Im Jahr 2024 sanken die Verkäufe in China deutlich, was das Unternehmen auf eine Kombination aus wirtschaftlicher Unsicherheit und intensivem Wettbewerb durch lokale Elektroauto-Hersteller zurückführt. Während BMW im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang der Verkäufe in China um 4 Prozent meldete, verschärfte sich die Situation im dritten Quartal mit einem Einbruch von 29,8 Prozent auf 147.691 ausgelieferte Fahrzeuge. Dieser Trend setzte sich fort und trug wesentlich zur Gesamtbelastung bei.

Hohe Investitionen und technische Probleme

Neben den Marktproblemen kämpfte BMW mit internen Herausforderungen. Hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D), die im ersten Halbjahr 2024 um 27,2 Prozent auf 6,64 Milliarden Euro stiegen, sowie Investitionen in die neue Elektrofahrzeugreihe „Neue Klasse“ drückten die Margen. Zusätzlich belasteten technische Rückrufe, insbesondere im Zusammenhang mit dem integrierten Bremssystem (IBS), das Unternehmen. Für Garantieverpflichtungen wurden Rückstellungen im hohen dreistelligen Millionenbereich gebildet, was die Profitabilität im dritten Quartal weiter schmälerte.

Verkaufszahlen und Umsatzrückgang

Insgesamt lieferte die BMW Group im Jahr 2024 rund 2,45 Millionen Fahrzeuge aus, was einem Rückgang von etwa 4,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Besonders im dritten Quartal war der Einbruch mit einem Minus von 13 Prozent auf 540.881 Fahrzeuge spürbar. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 5,8 Prozent auf 105,96 Milliarden Euro. Trotz eines positiven Trends bei vollelektrischen Fahrzeugen (BEVs), deren Verkaufsanteil im dritten Quartal auf 19,1 Prozent stieg, konnte dies die Verluste nicht ausgleichen.

Reaktion der Unternehmensführung

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse betonte trotz der schwierigen Lage eine zuversichtliche Perspektive: „Nach den außergewöhnlichen Herausforderungen im dritten Quartal blicken wir nach vorn. Im vierten Quartal sind wir auf dem Weg zu stärkeren Ergebnissen, trotz hoher Vorabinvestitionen.“ Zipse verwies auf die Einführung der „Neuen Klasse“ ab 2025 als Schlüssel für langfristigen Erfolg. Finanzchef Walter Mertl fügte hinzu, dass das Unternehmen trotz der Belastungen an seinen Investitionsplänen festhält, um die Zukunft der Elektromobilität zu sichern.

Ausblick und Marktreaktion

Für 2025 bleibt BMW vorsichtig optimistisch und erwartet ein weiteres Wachstum im BEV-Segment, gestützt durch ein erweitertes Produktportfolio. Analysten sehen jedoch Risiken durch anhaltende Unsicherheiten im chinesischen Markt und den globalen Wettbewerb. Die Aktie des Unternehmens reagierte am Freitagmorgen mit einem Rückgang, was die Nervosität der Investoren widerspiegelt.

BMW steht exemplarisch für die Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie, die sich zwischen der Transformation zur Elektromobilität und einem schwierigen globalen Marktumfeld behaupten muss. Ob die strategischen Investitionen in die „Neue Klasse“ die Wende bringen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.


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