Der Stablecoin-Emittent Tether hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 einen Nettogewinn von mehr als 10 Milliarden US-Dollar erzielt – ein Rekordwert, der einige der größten US-amerikanischen Banken in den Schatten stellt.
Der Erfolg unterstreicht den Boom im Kryptomarkt und die profitable Strategie von Tether, die auf massiven US-Staatsanleihen-Holdings basiert.
Laut dem jüngsten Quartalsbericht von Tether International überstieg der Nettogewinn die 10-Milliarden-Marke deutlich, getrieben durch Zinsen aus einem Portfolio von 135 Milliarden Dollar in US-Treasuries. Gleichzeitig wuchs die Umlaufmenge des USDT-Stablecoins auf über 183 Milliarden Dollar an, mit einer Nutzerbasis von rund 500 Millionen Menschen weltweit. CEO Paolo Ardoino prognostizierte bereits vor Tagen, dass das Unternehmen bis Jahresende auf bis zu 15 Milliarden Dollar Gewinn hinarbeiten könnte, dank einer beeindruckenden Bruttomarge von 99 Prozent.
Dieser Meilenstein wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Dominanz von Krypto-Firmen im Finanzsektor. Im Vergleich zu traditionellen US-Großbanken, die in den letzten Quartalen von steigenden Investment-Banking-Gebühren profitierten, schneidet Tether in puncto Rentabilität überlegen ab. So meldete Citigroup für die ersten neun Monate 2025 einen Nettogewinn von etwa 9,5 Milliarden Dollar – unter der Tether-Marke –, während Wells Fargo mit rund 15 Milliarden Dollar zwar höher liegt, aber dennoch von regulatorischen Hürden gebremst wurde. Goldman Sachs kam auf 12,56 Milliarden Dollar, Bank of America auf schätzungsweise 21 Milliarden Dollar und JPMorgan Chase auf über 42 Milliarden Dollar für die Periode – Zahlen, die Tethers Erfolg dennoch in Relation setzen, da der Krypto-Riese mit deutlich weniger Overhead operiert.
„Tether profitiert von der niedrigen Volatilität des Stablecoin-Modells und hohen Zinsrenditen, die traditionelle Banken mit ihren regulatorischen Belastungen nur schwer matchen können“, analysiert ein Branchenexperte. Der Gewinnanstieg ist eng verknüpft mit dem globalen Krypto-Hype: Globale Dealmaking-Volumina in der Finanzbranche stiegen in den ersten neun Monaten auf über 3 Billionen Dollar, was auch die Banken beflügelt, aber Tethers skalierbares Modell einen Vorteil verschafft.
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Trotz des Triumphes bleibt Tether umstritten. Kritiker werfen dem Unternehmen mangelnde Transparenz vor, insbesondere hinsichtlich seiner Reserven. Dennoch plant Tether Expansionen, darunter ein Aktienrückkaufprogramm und Investitionen in globale Kredite. Für die Wall-Street-Banken, die mit einer robusten US-Wirtschaft und steigenden Verbraucherausgaben ringen, könnte Tethers Aufstieg ein Weckruf sein: Der Finanzmarkt wird zunehmend dezentralisiert.
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