Der Stablecoin-Anbieter Tether hat ein bindendes All-Cash-Angebot in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro abgegeben, um die Mehrheitsbeteiligung am italienischen Fußballclub Juventus Turin zu erwerben. Die Agnelli-Familie, die über ihre Holding Exor den Club kontrolliert, hat das Angebot jedoch abgelehnt und betont, dass Juventus nicht zum Verkauf steht.
In einer Pressemitteilung auf der Tether-Website vom 12. Dezember kündigte das Unternehmen an, ein Angebot an Exor gerichtet zu haben, um deren 65,4 Prozent der ausstehenden Aktien von Juventus zu übernehmen. Sollte Exor zustimmen, plane Tether, ein öffentliches Übernahmeangebot für die verbleibenden Anteile zu denselben Konditionen abzugeben. Das Angebot sei vollständig aus eigenen Mitteln finanziert und umfasse eine langfristige Verpflichtung zum Club. Zusätzlich wolle Tether nach Abschluss der Transaktion eine Milliarde Euro in die Unterstützung und Entwicklung des Vereins investieren.
Tether-CEO Paolo Ardoino, ein bekennender Juventus-Fan, begründete das Interesse mit persönlichen Motiven: „Für mich war Juventus immer Teil meines Lebens. Ich bin mit diesem Team aufgewachsen.“ Er hob die Werte des Clubs wie Disziplin, Ambition und Resilienz hervor, die mit Tethers Prinzipien übereinstimmten. Das Unternehmen sehe in Juventus eine globale Institution, die es langfristig stärken wolle.
Exor, die Holding der Agnelli-Familie, die seit über 100 Jahren Juventus kontrolliert, reagierte prompt. In einer Erklärung bestätigte Exor den Erhalt des „unaufgeforderten Angebots“ und lehnte es einstimmig ab. „Juventus steht nicht zum Verkauf“, hieß es. Die Familie suche derzeit nach Wegen, einige italienische Beteiligungen zu diversifizieren, aber der Fußballclub gehöre nicht dazu. Das Angebot von Tether bewertete die Exor-Anteile mit 2,66 Euro pro Aktie, was den gesamten Club auf etwa 1,68 Milliarden Euro schätzen würde.
Tether, Pionier im Bereich stabiler Kryptowährungen wie USDT, expandiert zunehmend in traditionelle Sektoren. Das Unternehmen betont seine Rolle bei der Revolutionierung der globalen Finanzen durch Blockchain-Technologie und strebt nach finanzieller Inklusion. Mit einem starken Bilanz und langfristiger Orientierung positioniert sich Tether als Brücke zwischen traditioneller und dezentraler Wirtschaft.
Juventus Turin, einer der erfolgreichsten Clubs Italiens mit 36 Scudetti und einer globalen Fangemeinde, symbolisiert italienische Exzellenz. Der Verein hat in den letzten Jahren finanzielle Herausforderungen gemeistert, darunter Strafen wegen Buchhaltungsverstößen, bleibt aber ein Schwergewicht in der Serie A.
Das Angebot unterstreicht den wachsenden Einfluss der Kryptobranche in den traditionellen Sport. Experten sehen darin einen Clash zwischen „neuem Geld“ aus der Crypto-Welt und etablierten Dynastien wie den Agnellis. Ob Tether das Angebot aufrechterhält oder weitere Schritte unternimmt, bleibt abzuwarten. Bislang hat das Unternehmen angekündigt, weitere Updates gemäß gesetzlichen Vorgaben zu geben.
Die Transaktion wäre abhängig von regulatorischen Genehmigungen gewesen, was in der volatilen Crypto-Branche zusätzliche Hürden darstellen könnte. Juventus-Aktien notierten am Freitag stabil, ohne signifikante Reaktionen auf die Meldung.
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