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Digitales Zentralbankgeld – was sind CBDCs?

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CBDCs (Central Bank Digital Currencies) sind digitale Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben und reguliert werden. Sie sind eine virtuelle Variante des Bargeldes, das du in deiner Brieftasche hast. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem aktuellen Entwicklungsstand zu digitalem Zentralbankgeld und geben dir einen Überblick über Einführung und Nutzen digitaler Zentralbankwährungen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Einleitung – CBDC (Central Bank Digital Currency)
  3. Wie funktionieren CBDCs?
  4. Wer arbeitet an CBDCs?
  5. CBDCs in der Praxis
  6. Fazit CBDCs
  7. Key Takeaways zu CBDCs

Einleitung – CBDC (Central Bank Digital Currency)

In den letzten Jahren hat sich die Welt des Geldes stark verändert. Immer mehr Menschen nutzen digitale Zahlungsmethoden, wie zum Beispiel Kreditkarten, Online-Banking oder Mobile Apps, um ihre Rechnungen zu bezahlen, Geld zu überweisen oder online einzukaufen. Gleichzeitig nimmt die Nutzung von Bargeld ab, vor allem in Ländern, die ein hohes Maß an Vertrauen in ihr Finanzsystem haben. Laut einer Studie der BIZ aus dem Jahr 2020 ist der Anteil von Bargeld an den gesamten Zahlungen in den letzten zehn Jahren in vielen Ländern gesunken, zum Beispiel von 79 % auf 48 % in Deutschland, von 68 % auf 34 % in Frankreich oder von 58 % auf 23 % in Schweden.

Diese Entwicklung hat auch die Aufmerksamkeit der Zentralbanken geweckt, die für die Ausgabe und Regulierung des Geldes in ihren jeweiligen Ländern verantwortlich sind. Zentralbanken haben traditionell zwei Arten von Geld geschaffen: Bargeld, das von den Zentralbanken gedruckt und an die Öffentlichkeit verteilt wird, und Reserven, die elektronisch auf den Konten der Geschäftsbanken bei den Zentralbanken gehalten werden. Während Bargeld für jedermann zugänglich ist, sind Reserven nur für Geschäftsbanken und andere Finanzinstitute verfügbar, die sie für den Zahlungsverkehr untereinander nutzen. Das bedeutet, dass die meisten Menschen und Unternehmen kein direktes Konto bei der Zentralbank haben, sondern ihr Geld bei Geschäftsbanken oder anderen Finanzdienstleistern deponieren müssen. Diese intermediären Institutionen schaffen dann Giralgeld, das auf den Konten ihrer Kunden gutgeschrieben wird, wenn sie Kredite vergeben oder Zahlungen empfangen.

CBDCs – digitales Zentralbankgeld

Dieses System hat sich über Jahrzehnte bewährt, aber es hat auch einige Nachteile, wie zum Beispiel:

Wie funktionieren CBDCs?

  • CBDCs sind digitale Einheiten, die einen festen Wert in einer bestimmten Währung haben. Sie werden von der Zentralbank ausgegeben und sind gesetzliches Zahlungsmittel. Das bedeutet, dass sie von jedem akzeptiert werden müssen, der in dieser Währung Geschäfte macht. CBDCs sind nicht dasselbe wie Kryptowährungen, die von privaten Akteuren geschaffen und nicht von einer zentralen Autorität kontrolliert werden. CBDCs sind auch nicht dasselbe wie digitales Giralgeld, das von Geschäftsbanken geschaffen und auf deren Konten gehalten wird. CBDCs sind direkte Forderungen gegenüber der Zentralbank, die als sicherer und vertrauenswürdiger Schuldner gilt.
  • Um CBDCs zu nutzen, braucht man ein digitales Portemonnaie, das entweder von der Zentralbank oder von einem autorisierten Anbieter bereitgestellt wird. Das digitale Portemonnaie kann auf einem Smartphone, einem Computer oder einem anderen Gerät installiert werden. Mit dem digitalen Wallet kann man CBDCs empfangen, senden oder speichern. Die Transaktionen werden über ein digitales Netzwerk abgewickelt, das entweder von der Zentralbank oder von einem autorisierten Anbieter betrieben wird. Das digitale Netzwerk kann verschiedene Technologien nutzen, wie zum Beispiel Blockchain, Distributed Ledger oder Cloud Computing. Diese Technologien sollen die Sicherheit, Effizienz und Skalierbarkeit der CBDCs gewährleisten.
  • Die Gestaltung der CBDCs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Ziel, dem Nutzerkreis, der Technologie und der Regulierung. Je nachdem, wie diese Faktoren gewählt werden, können CBDCs unterschiedliche Eigenschaften haben, wie zum Beispiel:
  • Anonym oder identifizierbar: Dies betrifft die Frage, wie viel Privatsphäre die CBDCs den Nutzern bieten. Anonyme CBDCs würden ähnlich wie Bargeld funktionieren, das keine persönlichen Daten preisgibt. Identifizierbare CBDCs würden dagegen die Identität der Nutzer erfassen und speichern, um zum Beispiel Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder Terrorismusfinanzierung zu verhindern.
  • Token- oder konto-basiert: Dies betrifft die Frage, wie die CBDCs gespeichert und übertragen werden. Token-basierte CBDCs würden wie digitale Münzen oder Scheine funktionieren, die direkt von einem Nutzer zum anderen geschickt werden können, ohne dass ein Konto bei einer intermediären Institution nötig ist. Konto-basierte CBDCs würden dagegen wie digitale Einlagen funktionieren, die auf einem Konto bei der Zentralbank oder einem autorisierten Anbieter gehalten werden, der die Transaktionen vermittelt.
  • Für den Einzelhandel oder den Großhandel bestimmt: Dies betrifft die Frage, für welche Art von Transaktionen die CBDCs verwendet werden. Einzelhandels-CBDCs würden für alltägliche Zahlungen zwischen Verbrauchern, Unternehmen und dem Staat bestimmt sein, ähnlich wie Bargeld oder Kartenzahlungen. Großhandels-CBDCs würden für große Zahlungen zwischen Finanzinstituten bestimmt sein, ähnlich wie Reserven oder Interbankenzahlungen.

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Wer arbeitet an CBDCs?

CBDCs sind ein globales Phänomen, das viele Zentralbanken erforschen oder testen. Laut einer Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) aus dem Jahr 2021 untersuchen rund 80 % der Zentralbanken weltweit CBDCs, wobei 40 % bereits Proof-of-Concept-Tests durchführen. Die Motivationen für die Beschäftigung mit CBDCs sind vielfältig, wie zum Beispiel:

  • Die Abnahme der Bargeldnutzung, die die Rolle der Zentralbanken als Geldausgeber gefährdet und die Notwendigkeit einer digitalen Alternative schafft.
  • Die Zunahme der digitalen Zahlungsmethoden, die von privaten Anbietern dominiert werden und die Risiken für die Sicherheit, Effizienz und Inklusion des Zahlungssystems erhöhen.
  • Die Herausforderung der Kryptowährungen, die eine potenzielle Konkurrenz für die bestehenden Währungen darstellen und die Stabilität des Finanzsystems bedrohen.
  • Die Möglichkeit der Verbesserung der Geldpolitik, die durch CBDCs eine größere Kontrolle über die Geldmenge, die Zinssätze und die Inflation ermöglichen könnte.
  • Die Chance der Förderung der Innovation, die durch CBDCs neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen im Finanzsektor ermöglichen könnte.

CBDCs in der Praxis

Einige Beispiele für CBDCs, die bereits in der Praxis existieren oder kurz vor der Einführung stehen, sind:

  • Der Sand Dollar auf den Bahamas, der im Oktober 2020 als weltweit erster nationaler CBDC eingeführt wurde. Er soll den Zugang zu Finanzdienstleistungen für die Bewohner der Inseln verbessern und die Abhängigkeit von Bargeld reduzieren. Der Sand Dollar ist ein token-basierter, identifizierbarer und für den Einzelhandel bestimmter CBDC, der auf einer Blockchain-Plattform basiert.
  • Der e-CNY in China, der seit 2014 von der People’s Bank of China entwickelt wird und derzeit in mehreren Regionen des Landes getestet wird. Er soll die Effizienz und Sicherheit des Zahlungssystems erhöhen und die internationale Rolle des Yuan stärken. Der e-CNY ist ein token-basierter, teilweise identifizierbarer und für den Einzelhandel bestimmter CBDC, der auf einer hybriden Plattform basiert.
  • Der e-krona in Schweden, der seit 2017 von der Schwedischen Reichsbank erforscht wird und derzeit in einer Pilotphase ist. Er soll eine Alternative zum schwindenden Bargeld bieten und die Widerstandsfähigkeit des Zahlungssystems erhöhen. Der e-krona ist ein konto-basierter, identifizierbarer und für den Einzelhandel bestimmter CBDC, der auf einer Cloud-Plattform basiert.
  • Der digitale Euro in der Eurozone, der seit 2020 von der Europäischen Zentralbank untersucht wird und der voraussichtlich bis 2026 eingeführt werden soll. Er soll eine Ergänzung zum Bargeld sein und die digitale Souveränität der Europäischen Union sichern. Der digitale Euro ist ein konto- oder token-basierter, identifizierbarer und für den Einzelhandel bestimmter CBDC, der auf einer Distributed-Ledger-Plattform basieren könnte.

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Fazit CBDCs

  • CBDCs sind digitale Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben und reguliert werden. Sie sind eine virtuelle Variante des Bargeldes, das du in deiner Brieftasche hast. CBDCs haben viele Vorteile, wie zum Beispiel:
  • Sie können den Zahlungsverkehr schneller, sicherer und kostengünstiger machen.
  • Sie können die finanzielle Inklusion fördern, indem sie Menschen ohne Bankkonto Zugang zu digitalem Geld ermöglichen.
  • Sie können die Geldpolitik effektiver gestalten, indem sie der Zentralbank mehr Kontrolle über die Geldmenge geben.
  • Sie können die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation im Finanzsektor erhöhen, indem sie neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen ermöglichen.
  • CBDCs basieren auf verschiedenen Technologien, wie zum Beispiel Blockchain, Distributed Ledger oder Cloud Computing. Je nachdem, wie sie gestaltet sind, können sie unterschiedliche Eigenschaften haben, wie zum Beispiel:
  • Sie können anonym oder identifizierbar sein, je nachdem, wie viel Privatsphäre sie den Nutzern bieten.
  • Sie können token- oder konto-basiert sein, je nachdem, wie sie gespeichert und übertragen werden.
  • Sie können für den Einzelhandel oder den Großhandel bestimmt sein, je nachdem, ob sie für alltägliche Transaktionen oder für große Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden.

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Key Takeaways zu CBDCs

  • CBDCs sind digitale Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben und reguliert werden. Sie sind eine virtuelle Variante des Bargeldes, das du in deiner Brieftasche hast.
  • CBDCs haben viele Vorteile, wie zum Beispiel: Sie können den Zahlungsverkehr schneller, sicherer und kostengünstiger machen. Sie können die finanzielle Inklusion fördern, indem sie Menschen ohne Bankkonto Zugang zu digitalem Geld ermöglichen. Sie können die Geldpolitik effektiver gestalten, indem sie der Zentralbank mehr Kontrolle über die Geldmenge geben. Sie können die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation im Finanzsektor erhöhen, indem sie neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen ermöglichen.
  • CBDCs basieren auf verschiedenen Technologien, wie zum Beispiel Blockchain, Distributed Ledger oder Cloud Computing. Je nachdem, wie sie gestaltet sind, können sie unterschiedliche Eigenschaften haben, wie zum Beispiel: Sie können anonym oder identifizierbar sein, je nachdem, wie viel Privatsphäre sie den Nutzern bieten. Sie können token- oder konto-basiert sein, je nachdem, wie sie gespeichert und übertragen werden. Sie können für den Einzelhandel oder den Großhandel bestimmt sein, je nachdem, ob sie für alltägliche Transaktionen oder für große Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden.
  • CBDCs sind ein globales Phänomen, das viele Zentralbanken erforschen oder testen. Einige Beispiele für CBDCs, die bereits in der Praxis existieren oder kurz vor der Einführung stehen, sind: Der Sand Dollar auf den Bahamas, der im Oktober 2020 als weltweit erster nationaler CBDC eingeführt wurde. Der e-CNY in China, der seit 2014 von der People’s Bank of China entwickelt wird und derzeit in mehreren Regionen des Landes getestet wird. Der e-krona in Schweden, der seit 2017 von der Schwedischen Reichsbank erforscht wird und derzeit in einer Pilotphase ist. Der digitale Euro in der Eurozone, der seit 2020 von der Europäischen Zentralbank untersucht wird und der voraussichtlich bis 2026 eingeführt werden soll.

Verwendete Quellen für den Artikel

3 Antworten zu „Digitales Zentralbankgeld – was sind CBDCs?”.

  1. Avatar von Was ist Bloomberg? Eine Institution der Wall Street – rendite.cloud

    […] Was sind CBDCs? Einführung in Technologie, Praxis, Nutzen […]

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    […] auf der Welt ausweiten könnten. Darüber hinaus schwöre er, jede Initiative zur Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) oder eines digitalen Dollars abzulehnen, und erklärte, dass es während seiner Amtszeit als […]

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  3. Avatar von Rezension und Zusammenfassung „Das Finanzbuch für Kinder und Jugendliche“ – Das beste Finanzbuch

    […] Geldarten: Eine Einführung in Bargeld, Münzen, Papiergeld und digitale Währungen. […]

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