Sowohl im positiven als auch negativen ist häufig vom Begriff Big Pharma die Rede. Was bedeutet Big Pharma, wie kannst du als Anleger in Big Pharma investieren und welche Chancen und Risiken solltest du im Hinblick auf Pharma-Aktien gegeneinander abwägen.
- Was bedeutet Big Pharma?
- Big Pharma – stabile Einnahmen mit Wachstumspotential
- Regulatorische Risiken für Big Pharma
- Big Pharma – Wettbewerb und Emerging Markets
- Big-Pharma-Aktien – größte Unternehmen
- Big-Pharma-Aktien – Rendite
- Broker-Empfehlungen für Big Pharma-Aktien*
- Big Pharma Aktienindex
- Unsere Buchempfehlungen zu Big Pharma*

Was bedeutet Big Pharma?
„Big Pharma“ bezieht sich auf die großen, multinationalen Pharmaunternehmen, die in der Arzneimittelindustrie tätig sind. Diese Unternehmen sind bekannt für ihre umfangreiche Forschung und Entwicklung neuer Medikamente sowie für ihre globalen Vertriebsnetzwerke. Als erfahrener Investor an der Börse könnte man in Erwägung ziehen, in Big Pharma-Unternehmen zu investieren, da sie oft stabile Einnahmen und Wachstumspotenziale bieten. Es ist jedoch wichtig, die regulatorischen und marktspezifischen Risiken in dieser Branche im Auge zu behalten.
Big Pharma – stabile Einnahmen mit Wachstumspotential
Big-Pharma-Unternehmen verzeichnen oft stabile Einnahmen aufgrund mehrerer Faktoren. Zunächst einmal liegt dies an der hohen Nachfrage nach lebenswichtigen Medikamenten und Therapien, insbesondere in Bezug auf weit verbreitete Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und chronische Erkrankungen. Diese Unternehmen haben oft diverse Produktportfolios, die eine breite Palette von Gesundheitsproblemen abdecken.
Die Einnahmen stammen aus verschiedenen Segmenten, darunter:
- Forschung und Entwicklung (F&E): Big Pharma investiert erhebliche Mittel in die Entwicklung neuer Medikamente. Lizenzeinnahmen aus patentierten Medikamenten tragen zu den Einnahmen bei.
- Vertrieb und Marketing: Effektive Vertriebs- und Marketingstrategien ermöglichen es diesen Unternehmen, ihre Produkte global zu vertreiben und Marktanteile zu sichern.
- Generika und Biosimilars: Nach Ablauf von Patenten entwickeln viele Big-Pharma-Unternehmen Generika oder Biosimilars, um auch nach dem Patentschutz von ihren Produkten zu profitieren.
Die Wachstumschancen in der Pharma-Branche und für Big-Pharma-Aktien liegen in mehreren Bereichen:
- Innovative Therapien: Die Entwicklung von innovativen Medikamenten, insbesondere im Bereich der Biotechnologie und personalisierten Medizin, bietet Chancen für signifikantes Wachstum.
- Globaler Gesundheitsmarkt: Die steigende weltweite Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und Medikamenten, insbesondere in Schwellenländern, eröffnet neue Absatzmärkte.
- Digitalisierung und Technologie: Die Integration von Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Datenanalyse in den Entwicklungsprozess kann Effizienzsteigerungen und innovative Therapieansätze ermöglichen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass regulatorische Anforderungen, politische Entwicklungen und der Wettbewerb in der Branche Risiken für Big-Pharma-Aktien darstellen können, die von dir als Investor berücksichtigt werden müssen.
Regulatorische Risiken für Big Pharma
Neben den oben erläuterten positiven Aspekten der Pharma-Branche aus Anlegersicht gibt es jedoch auf Risiken, insbesondere die strengen regulatorischen Anforderungen an Big Pharma und die weiteren Unternehmen der Pharma-Branche. Wir erläutern sie dir anhand der beiden Hauptmärkte USA und Europa.
Regulatorische Anforderungen und Risiken für Big Pharma in den USA und Europa umfassen:
Regulatorische Risiken für Pharmaunternehmen in den USA
- FDA-Zulassung: Big-Pharma-Unternehmen müssen sich den strengen Prüfungs- und Zulassungsverfahren der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) unterziehen.
- Patentschutz: Die Anerkennung und Durchsetzung von Patenten ist entscheidend, da der Verlust des Patentschutzes den Wettbewerb durch Generika fördern kann.
- Preisregulierung: Die Preisgestaltung von Medikamenten unterliegt in den USA verschiedenen Faktoren, darunter Verhandlungen mit Versicherungen und staatliche Vorschriften.
Regulatorische Risiken für Pharmaunternehmen in Europa
- EMA-Zulassung: Ähnlich wie in den USA müssen sich Pharmaunternehmen in Europa den Zulassungsverfahren der European Medicines Agency (EMA) unterziehen.
- Health Technology Assessment (HTA): In einigen europäischen Ländern wird die Aufnahme von Medikamenten in nationale Gesundheitssysteme durch HTA beeinflusst, was den Zugang zu Märkten beeinflussen kann.
- Referenzpreissysteme: Viele europäische Länder verwenden Referenzpreissysteme, die die Preisbildung von Medikamenten beeinflussen können.
Big Pharma – Wettbewerb und Emerging Markets
Die Wettbewerbssituation in den USA und Europa ist intensiv, da sowohl etablierte Pharmaunternehmen als auch kleinere Biotech-Unternehmen um Marktanteile konkurrieren. Generikaunternehmen spielen eine wichtige Rolle, insbesondere nach Ablauf von Patenten.
In aufstrebenden Ländern wie China und Indien gibt es sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Diese Länder verfolgen vermehrt eigene Innovationen und haben schnell wachsende Märkte. Allerdings stellen lokale Vorschriften, unterschiedliche Marktanforderungen und der Druck auf niedrige Medikamentenpreise besondere Herausforderungen dar. China hat beispielsweise seine Pharma- und Gesundheitsindustrie verstärkt ausgebaut, während Indien eine wichtige Rolle in der Generikaproduktion spielt. Diese Trends beeinflussen die globale Wettbewerbssituation in der Pharma-Branche.
Big-Pharma-Aktien – größte Unternehmen
Die größten Pharma-Unternehmen der Welt zeichnen sich durch ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, ihre umfangreichen Produktportfolios und ihre globale Präsenz aus. Einige der führenden Unternehmen sind:
Big Pharma: Das sind die zehn größten Pharmaunternehmen
- Johnson & Johnson (USA): Ein diversifiziertes Unternehmen, das in den Bereichen Pharma, Medizintechnik und Konsumgüter tätig ist.
- Pfizer Inc. (USA): Bekannt für Medikamente in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Kardiologie und Impfstoffe.
- Roche Holding AG (Schweiz): Ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Onkologie, Diagnostik und Immunologie.
- Novartis AG (Schweiz): Mit Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung in den Bereichen Augenheilkunde, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Onkologie und Generika.
- Merck & Co., Inc. (USA): Konzentriert sich auf Arzneimittel, Impfstoffe und Tiergesundheitsprodukte.
- Sanofi (Frankreich): Ein diversifiziertes Pharmaunternehmen mit Schwerpunkten in Impfstoffen, Diabetes, Onkologie und seltenen Krankheiten.
- GlaxoSmithKline plc (UK): Bekannt für Arzneimittel in den Bereichen Atemwegserkrankungen, HIV, Impfstoffe und Consumer Healthcare.
- AstraZeneca plc (UK/Schweden): Fokussiert auf Therapiegebiete wie Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen.
- AbbVie Inc. (USA): Spezialisiert auf Immunologie, Onkologie und neurologische Erkrankungen.
- Eli Lilly and Company (USA): Bekannt für Medikamente in den Bereichen Onkologie, Diabetes und Neurologie.
Diese Unternehmen sind global tätig und beeinflussen die Pharmaindustrie durch Innovationen, Forschung und Entwicklung neuer Medikamente sowie strategische Partnerschaften und Akquisitionen. Die Rangfolge kann je nach den Kriterien wie Umsatz, Marktkapitalisierung oder anderen Faktoren variieren.

Big-Pharma-Aktien – Rendite
Die Renditen von Pharma-Aktien variieren je nach Unternehmen und dem Zeitraum der Betrachtung. Historisch gesehen haben Pharma-Aktien oft solide Renditen geliefert, getrieben von der anhaltenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und innovativen Medikamenten. Hier sind einige allgemeine Trends:
Langfristige Stabilität von Pharma-Aktien
Pharma-Aktien neigen dazu, langfristige Stabilität zu bieten, da viele große Unternehmen in der Branche etabliert sind und regelmäßige Einnahmen aus bewährten Produkten generieren.
Patentzyklen: Chance und Herausforderung
Ein bedeutender Einflussfaktor sind Patentzyklen. Wenn wichtige Medikamentenpatente auslaufen, kann dies zu Umsatzverlusten führen, es sei denn, das Unternehmen kann mit neuen Produkten oder Generika-Konkurrenz umgehen.
Innovationsdruck und M&A
Unternehmen, die erfolgreich innovative Medikamente entwickeln oder durch kluge Übernahmen ihr Produktportfolio erweitern, können höhere Renditen erzielen. Das sogenannte M&A-Geschäft (Mergers and Acquisitions, Fusionen und Übernahmen) ist in der Regel neben der eigenen Forschungsarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik von Pharmaunternehmen und probates Mittel die eigene Produkt-Pipeline neuer Medikamente kontinuierlich gefüllt zu halten.
Einfluss der Gesundheitspolitik auf Big Pharma
Veränderungen in der Gesundheitspolitik, insbesondere in Bezug auf Medikamentenpreise und Zugang, können die Performance von Pharma-Aktien beeinflussen. Um rechtliche Entwicklungen frühzeitig erkennen und in die eigene Richtung zu steuern, betreiben Pharmaunternehmen in der Regel einen hohen Aufwand, sowohl personell als auch finanziell, um entsprechende Lobbyarbeit in der Politik, bei Gesundheitsorganisationen und diversen relevanten Gremien zu leisten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Vergangenheitsentwicklung keine Garantie für zukünftige Renditen ist. Als Investor solltest du aktuelle Markttrends, regulatorische Entwicklungen und das jeweilige Portfolio eines Unternehmens berücksichtigen.
Um genaue und aktuelle Informationen zu erhalten, wäre es ratsam, spezifische Pharmaunternehmen auszuwählen und ihre historischen Aktienkurse sowie Finanzberichte zu überprüfen. Dafür gibt es genügend Tools und Plattformen, die du (kostenlos) im Internet aufrufen kannst. Einsteigen kannst du zum Beispiel auf https://finanzen.net oder https://investing.com.
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Moderne Broker zeigen dir in ihren Apps in der Regel auch weiterführende Informationen zur jeweiligen Big-Pharma-Aktie, zum Beispiel Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie die Entwicklung der Dividenden und aktienspezifisch Bewertungskennzahlen, wie das KGV und KBV.
Broker-Empfehlungen für Big Pharma-Aktien*
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Big Pharma Aktienindex
Es gibt verschiedene Indizes, welche die Entwicklung der Pharma-Branche abbilden. Einer davon ist der „Pharmaceuticals Sector Index“. Hier sind alle Big-Pharma-Aktien sowie kleinere Unternehmen der Pharmabranche vertreten. Auf diesen Index gibt es auch zahlreiche ETFs der großen Anbieter wie iShares, Amundi oder Vanguard. Falls dir das Investieren in einzelne Aktien zu riskant ist, stellt ein Sektor-ETF auf die Pharmabranche eventuell eine gute und entspannte Alternative für dich dar.
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