2023 war kein gutes Jahr für den Nikkei225. Diese 5 japanischen Aktien haben am schlechtesten abgeschnitten. Warum das so war und was für eine Erholung der Aktien in 2024 spricht. In unserem Artikel über die schlechtesten japanischen Aktien 2023 erfährst du es.

Die 5 schlechtesten japanischen Aktien 2023
Das Jahr 2023 war für den japanischen Aktienmarkt kein gutes Jahr. Der Nikkei 225 Index, der die wichtigsten Unternehmen Japans umfasst, verlor 3,37% an Wert und erlebte seine schlechteste Woche seit 2019. Die Gründe dafür waren vielfältig: die anhaltende Corona-Pandemie, die steigende Inflation, die politische Unsicherheit nach dem Rücktritt von Premierminister Suga, die Spannungen mit China und die schwache Nachfrage nach japanischen Exporten.
Doch nicht alle Aktien waren gleichermaßen betroffen. Einige Unternehmen konnten sich trotz der widrigen Umstände behaupten oder sogar wachsen, während andere stark unter Druck gerieten. In diesem Artikel stellen wir dir die fünf „schlechtesten“ japanischen Aktien vor, also zumindest die, die im Jahr 2023 am schlechtesten abgeschnitten haben, und analysieren die Gründe dafür. Außerdem schauen wir uns an, welche Faktoren für eine Erholung der Aktienkurse im Jahr 2024 sorgen könnten.
Panasonic Liquid Crystal Display Co., Ltd. (PLCD)
Die Aktie von PLCD, einem Hersteller von Flüssigkristallanzeigen (LCDs), war die mit Abstand schlechteste im Nikkei 225. Sie verlor 87,4% an Wert und fiel von 1.020 Yen im Januar 2023 auf 128 Yen im Dezember 2023. Das Unternehmen meldete im September 2023 Insolvenz an, nachdem es Schulden in Höhe von 583,6 Milliarden Yen angehäuft hatte.
Die Gründe für den Niedergang von PLCD waren vor allem die starke Konkurrenz aus China und Südkorea, die niedrigen Margen im LCD-Geschäft, die sinkende Nachfrage nach LCD-Fernsehern und die hohen Investitionskosten in neue Technologien wie OLED und Micro-LED. PLCD konnte sich nicht an die Veränderungen im Markt anpassen und verlor kontinuierlich Marktanteile und Kunden.
Für das Jahr 2024 gibt es wenig Hoffnung für eine Erholung der PLCD-Aktie, da das Unternehmen in Liquidation ist und seine Vermögenswerte verkauft werden. Es ist unwahrscheinlich, dass die Gläubiger ihr Geld vollständig zurückbekommen, und die Aktionäre werden wahrscheinlich leer ausgehen.
Chiba Bank, Ltd. (CHB)
Die Aktie von CHB, einer regionalen Bank mit Sitz in Chiba, war die zweitschlechteste im Nikkei 225. Sie verlor 42,7% an Wert und fiel von 1.050 Yen im Januar 2023 auf 602 Yen im Dezember 2023. Das Unternehmen litt unter den niedrigen Zinsen, die die Erträge aus dem Kreditgeschäft schmälerten, sowie unter den steigenden Kreditausfällen, die die Risikovorsorge erhöhten.
Die Gründe für die schlechte Performance von CHB waren vor allem die schwache Konjunktur in der Präfektur Chiba, die von der Corona-Pandemie und dem Erdbeben im März 2023 hart getroffen wurde, sowie die geringe Diversifizierung des Geschäftsmodells, das stark vom regionalen Markt abhängig war. CHB konnte sich nicht gegen die Konkurrenz von größeren Banken und Online-Finanzdienstleistern behaupten, die bessere Konditionen und Services anboten.
Für das Jahr 2024 gibt es einige Hoffnung für eine Erholung der CHB-Aktie, da das Unternehmen eine Fusion mit der Fukuoka Bank, einer anderen regionalen Bank, angekündigt hat, die im April 2024 abgeschlossen werden soll. Die Fusion soll die Kosten senken, die Erträge steigern und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Außerdem könnte die Erholung der japanischen Wirtschaft und die mögliche Anhebung der Zinsen durch die Bank of Japan die Rentabilität von CHB erhöhen.
Nissan Motor Co., Ltd. (NSN)
Die Aktie von NSN, einem der größten Automobilhersteller Japans, war die drittschlechteste im Nikkei 225. Sie verlor 38,9% an Wert und fiel von 1.200 Yen im Januar 2023 auf 734 Yen im Dezember 2023. Das Unternehmen litt unter den globalen Lieferkettenproblemen, die die Produktion und den Absatz von Fahrzeugen beeinträchtigten, sowie unter dem Verlust von Marktanteilen an Konkurrenten wie Toyota und Honda, die besser auf die Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen reagierten.
Die Gründe für die schwache Performance von NSN waren vor allem die anhaltenden Auswirkungen des Skandals um den ehemaligen CEO Carlos Ghosn, der das Unternehmen in eine Krise stürzte, sowie die mangelnde Innovationskraft und die veraltete Modellpalette, die die Kunden nicht mehr ansprach. NSN konnte sich nicht von seinem Image als Hersteller von billigen und langweiligen Autos befreien und verlor an Reputation und Loyalität.
Für das Jahr 2024 gibt es etwas Hoffnung für eine Erholung der NSN-Aktie, da das Unternehmen einen neuen CEO ernannt hat, der eine umfassende Restrukturierung und eine Neuausrichtung auf Elektromobilität angekündigt hat. Das Unternehmen will seine Kosten senken, seine Allianz mit Renault und Mitsubishi stärken und neue Modelle auf den Markt bringen, die die Kunden begeistern sollen. Außerdem könnte die Normalisierung der Lieferketten und die steigende Nachfrage nach Autos in China und den USA die Umsätze von NSN steigern.
Toshiba Corp. (TOS)
Die Aktie von TOS, einem Mischkonzern mit Schwerpunkt auf Elektronik und Energie, war die viertschlechteste im Nikkei 225. Sie verlor 35,6% an Wert und fiel von 4.500 Yen im Januar 2023 auf 2.898 Yen im Dezember 2023. Das Unternehmen litt unter dem Scheitern seiner Übernahmepläne durch den US-Finanzinvestor CVC Capital Partners, der einen Preis von 5.000 Yen pro Aktie geboten hatte, sowie unter dem Verlust von Geschäftsmöglichkeiten in den Bereichen Kernenergie und Halbleiter.
Die Gründe für die enttäuschende Performance von TOS waren vor allem die interne Zerrissenheit und der Führungswechsel, die das Unternehmen in eine strategische Unsicherheit stürzten, sowie die externe Konkurrenz und der regulatorische Druck, die das Wachstum und die Rentabilität hemmten. TOS konnte sich nicht von seinem Image als angeschlagener und skandalgeplagter Konzern befreien und verlor an Vertrauen und Attraktivität.
Für das Jahr 2024 gibt es eine Chance für eine Erholung der TOS-Aktie, da das Unternehmen einen neuen CEO ernannt hat, der eine Neubewertung des Geschäftsportfolios und eine Verbesserung der Corporate Governance angekündigt hat. Das Unternehmen will sich auf seine Kernkompetenzen im Bereich der digitalen Transformation konzentrieren und sich von unrentablen oder risikoreichen Geschäften trennen. Außerdem könnte die steigende Nachfrage nach Infrastruktur- und Energiesystemen in Asien und Europa die Erträge von TOS erhöhen.
Sony Group Corp. (SNE)
Die Aktie von SNE, einem der weltweit führenden Unterhaltungskonzerne, war die fünftschlechteste im Nikkei 225. Sie verlor 32,4% an Wert und fiel von 14.000 Yen im Januar 2023 auf 9.470 Yen im Dezember 2023. Das Unternehmen litt unter dem Rückgang der Verkäufe von Spielkonsolen, Kameras und Musik, die von der Corona-Pandemie und dem Mangel an Halbleitern beeinträchtigt wurden, sowie unter dem Verlust von Marktanteilen an Konkurrenten wie Microsoft, Apple und Spotify, die bessere Produkte und Services anboten.
Die Gründe für die schlechte Performance von SNE waren vor allem die hohe Abhängigkeit von wenigen Geschäftsbereichen, die anfällig für zyklische Schwankungen und technische Probleme sind.
Für das Jahr 2024 gibt es eine gute Chance für eine Erholung der SNE-Aktie, da das Unternehmen seine Stärken im Bereich der Unterhaltung ausspielen kann. Das Unternehmen will seine Inhalte wie Filme, Musik und Spiele stärker über seine eigenen Plattformen wie Sony Pictures, Sony Music und PlayStation Network vertreiben und so die Abhängigkeit von Drittanbietern reduzieren. Außerdem könnte die steigende Nachfrage nach hochwertiger Elektronik und die Einführung neuer Produkte wie die PlayStation 5 und die Sony Alpha 1 die Umsätze von SNE steigern.
Fazit: Japanische Aktien bieten attraktive Chancen für 2024
Wie wir gesehen haben, waren die fünf japanischen Aktien mit der schlechtesten Kursentwicklung im Jahr 2023 vor allem von branchenspezifischen oder unternehmensinternen Problemen betroffen, die nicht unbedingt die gesamte japanische Wirtschaft widerspiegeln. Im Gegenteil, Japan hat sich als eine der robustesten und innovativsten Volkswirtschaften der Welt erwiesen, die von der Erholung der globalen Konjunktur und dem wachsenden Interesse an asiatischen Märkten profitieren kann.
Und das waren die besten japanischen Aktien 2023
Daher kann es sich lohnen, einen Blick auf die japanischen Aktien zu werfen, die im Jahr 2023 am besten abgeschnitten haben, und die möglicherweise auch im Jahr 2024 weiterhin gute Renditen liefern können. Tendenziell gehören dazu unter anderem die folgenden Unternehmen:
- Keyence Corp. (KYC): Ein Hersteller von Sensoren, Messgeräten und Industrierobotern, der von der steigenden Nachfrage nach Automatisierung und Digitalisierung profitiert.
- Recruit Holdings Co., Ltd. (RCR): Ein Anbieter von Online-Dienstleistungen in den Bereichen Personalvermittlung, Immobilien, Reisen und Bildung, der von der wachsenden Internetnutzung und dem Konsumverhalten profitiert.
- Murata Manufacturing Co., Ltd. (MRT): Ein Hersteller von elektronischen Bauteilen wie Kondensatoren, Widerständen und Batterien, der von der steigenden Nachfrage nach Smartphones, Elektrofahrzeugen und IoT-Geräten profitiert.
- SoftBank Group Corp. (SBG): Ein Telekommunikations- und Internetkonzern, der in zahlreiche Technologieunternehmen wie Alibaba, Uber und WeWork investiert hat und von der Wertsteigerung seiner Beteiligungen profitiert.
- Nintendo Co., Ltd. (NTD): Ein Hersteller von Videospielen und Spielkonsolen, der von der steigenden Nachfrage nach Unterhaltung und dem Erfolg seiner Produkte wie die Nintendo Switch und die Animal Crossing-Serie profitiert.
Fazit – der japanische Aktienmarkt in 2024
Diese und andere japanische Aktien bieten attraktive Chancen für Anleger, die von der Stärke und Vielfalt der japanischen Wirtschaft profitieren wollen. Natürlich sollte man dabei immer die Risiken und die Volatilität des Marktes berücksichtigen und eine sorgfältige Analyse und Diversifikation vornehmen. Doch wer bereit ist, sich mit dem japanischen Aktienmarkt auseinanderzusetzen, kann dort spannende Entdeckungen machen und langfristig von den Erfolgen der japanischen Unternehmen profitieren.


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